Europäische Jugendstudie der TUI-Stiftung 2022
Die Herausforderungen der letzten Jahre sind allen bekannt: Klimakrise, Corona und der Ukrainekrieg haben Einfluss auf unser Leben genommen. Es entsteht der Eindruck, dass eine Krise die andere jagt.
Doch wie gehen die jungen Menschen damit um? Im Gegensatz zum prämedialen Zeitalter können sich schon junge Menschen über alles informieren, was sie gerne wissen möchten. Das führt einerseits zwar zu einer selektiven Wissensgenerierung, andererseits bedeutet es allerdings, dass die Jugend über den Tellerrand hinausschaut, sich mit einer großen Diversität an Themen beschäftigt.
Die 6. repräsentative Jugendstudie der TUI-Stiftung aus dem Jahr 2022 attestiert den jungen Europäern:innen im Alter von 16-26 Jahren entsprechend, dass sie pragmatisch und kompromissbereit in die Zukunft starten möchten. Doch es ist spürbar, dass die jüngsten Ereignisse gerade auch die jungen Menschen bewegt. Verständlich.
Besonders der Ukraine-Krieg wird von den Befragten als „Zeitenwende“ angesehen. Das Weltbild der jungen Menschen hat sich dadurch verändert. Die Angst vor Kriegen im eigenen Umfeld nimmt zu.
Auch die Preiserhöhungen sehen die jungen Leute kritisch. Sie spüren, dass ihre Lebenshaltungskosten die ihrer Eltern übersteigen werden. Das bereitet ihnen Sorge. Um die Energieversorgung zu sichern, stimmen fast die Hälfte der Befragten einer Verlängerung der Atomkraftwerkbetriebe zu. Dennoch sind sie sich der Dringlichkeit eines möglichst schnell umgesetzten Klimawandels bewusst.
Spürbar ist zudem in den südlichen Ländern eine Existenzangst, die mit Jugendarbeitslosigkeit und sozialpolitischen Entscheidungen verbunden ist. Die jungen Menschen spüren, dass es für sie schwierig werden wird, den Lebensstandard ihrer Eltern zu halten.
Geboren und aufgewachsen sind die heute 16-26-Jährigen in einer der friedlichsten Epochen der Menschheitsgeschichte. Sie haben mit nur sehr wenigen Ausnahmen Mangel und Hunger erfahren müssen. Materiell sind sie gut versorgt.
Nun kommt einiges auf sie zu! Die Studie der TUI-Stiftung legt jedoch nahe, dass die jungend Menschen sich den Herausforderungen bewusst sind und sie diese durchaus anpacken wollen. Der europäische Geist war in der Studie zwar weniger spürbar, dennoch haben die Befragten in der Mehrzahl angekündigt, dass sie eine globale Lösung möchten. Schulische und berufliche Ausbildung war nicht das Thema der Studie. Dennoch lassen sich einige Rückschlüsse aufgrund des Antwortverhaltens der jungen Generation für diesen Bereich ziehen. Realismus und Pragmatismus sind die Schlüsselwörter, die den jungen Menschen attestiert werden! Das bedeutet, sie stellen einerseits das „Machen“ in den Vordergrund und sehen dabei Erfolge als ihr Ziel. Auf der anderen Seite orientieren sie sich an dem, was wirklich ist und versuchen genau mit dieser Realität umzugehen. Das hört sich vielversprechend an!
Dabei bleibt allerdings nicht zu vergessen, dass die jungen Menschen aufgrund ihrer noch geringeren Erfahrung dabei eine gute Unterstützung der älteren Generationen benötigen, auch im Arbeitsleben. Deshalb lautet das Motto: „Yes, we can (do it together)”
Weitere Insights
-
Navigator:innen in der virtuellen Welt des 21. Jahrhunderts
Medien als Sozialisationsinstanz von Kindern und Jugendlichen sind längst in der Forschung als eine solche anerkannt. Es kommt vermehrt zu Mediensüchten, Medienmissbrauch, zu Cybermobbing, zu sexuellen Missbrauch im Netz und letztendlich zu negativen psychischen und physischen Folgen durch erhöhten Medienkonsum bzw. durch deren Nutzung. Doch auch an dieser Stelle lade ich ein, einmal einen anderen Blickwinkel auf die Medien einzunehmen. Der Umgang mit den Medien fällt bereits Kindern sehr leicht. Sie lernen auf sehr intuitive Art, mit ihnen umzugehen.
-
Kita ab drei Jahren als ein Ort der Möglichkeiten
Die Bedeutung der ersten Lebensjahre für die weitere Entwicklung steht heute bei Wissenschaftler:innen diverser Fachbereiche u.a. der Pädagogik, Entwicklungspsychologie und Neurologie außer Frage. Zwar gilt, dass der Mensch grundsätzlich lebenslang lernt, trotzdem werden vor allem die ersten Lebensjahre als ausschlaggebend für ein späteres Gelingen im Sinne eines zufriedenen Lebens in Selbstständigkeit angesehen.